Die Preisträger der Wissenschaft 2019

Gala der Deutschen Wissenschaft in Berlin


Wiebke Gehm, Juniorprofessorin Dr. Ricarda Winkelmann, Professor Dr. Ulrich S. Schubert, Professor Dr. Lambert T. Koch und Minister Professor Dr. Armin Willingmann sind die Preisträgerinnen und Preisträger, die auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ am 8. April 2019 im Festsaal des Schauspielhauses in Berlin ausgezeichnet wurden.

Vor fast 400 Gästen aus Hochschule, Politik und Gesellschaft würdigten der Deutsche Hochschulverband (DHV) und das Deutsche Studentenwerk (DSW) Wiebke Gehm mit der Auszeichnung „Studentin des Jahres“. Die Studentin der Humanmedizin an der Universität Rostock ist leitendes Mitglied der studentischen Initiative "TNA – Tommy nicht allein", bei der sich Studierende seit 2015 in ihrer Freizeit um hilfsbedürftige Patientinnen und Patienten in der Rostocker Kinderklinik kümmern. Die Initiative unterstützt das Krankenhauspersonal, entlastet die Eltern und hilft mit, Kinder vom Krankenhausalltag abzulenken. Wiebke Gehm zeige mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen ein über die Leistungen des Studiums hinausgehendes, herausragendes Engagement, das in jeder Hinsicht vorbildlich und beispielhaft sei, betonte der Präsident des DSW, Professor Dr. Rolf-Dieter Postlep. Der vom DHV und DSW gestiftete Preis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro versehen, das der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zur Verfügung gestellt hat.

Academics – das von der ZEIT und der Zeitschrift "Forschung & Lehre" getragene Karriereportal für Wissenschaft & Forschung – zeichnete Dr. Ricarda Winkelmann, Juniorprofessorin für Klimasystemanalyse an der Universität Potsdam und dem Potsdam-Institut für Klima-folgenforschung (PIK), als "Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres" aus. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Der Geschäftsführer der ZEIT Verlagsgruppe, Dr. Rainer Esser, würdigte die Leiterin des Leibniz-Projektes „DominoES – Domino Effects in the Earth System“ und der PIK-Arbeitsgruppe zur Eisschild-Dynamik als eine Klimaforscherin, die zu Themen von größter wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz arbeite. Außerdem setze Winkelmann sich für die Vermittlung ihrer Forschung in die breite Öffentlichkeit ein und engagiere sich für die Förderung von jungen Frauen in den Naturwissenschaften.
Professor Dr. Ulrich S. Schubert, Lehrstuhlinhaber für Organische und Makromolekulare Chemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wurde vom DHV die Auszeichnung "Hochschullehrer des Jahres" verliehen. Der Preis, der mit Unterstützung des ZEIT-Verlags Gerd Bucerius GmbH & Co. KG vergeben wird, ist mit 10.000 Euro dotiert. Schubert verbinde Nachwuchsförderung und Völkerverständigung in vorbildlicher Weise mit dem Benefizgedanken, so die Begründung des langjährigen Präsidenten der Universität Stanford, Professor Dr. Gerhard Casper. Als Mitbegründer und treibende Kraft der Internationalen Jungen Orchesterakademie veranstaltet der Chemiker jährlich mit einem Auswahlorchester aus jungen Spitzenmusikerinnen und Spitzenmusikern aus vielen Nationen Benefizkonzerte zugunsten krebskranker Kinder. Durch dieses vorbildliche und uneigennützige Engagement habe sich Schubert in herausragender Weise um das Ansehen seines Berufsstandes in der Öffentlichkeit verdient gemacht.

Professor Dr. Lambert T. Koch, Rektor der Bergischen Universität Wuppertal, wurde mit der Auszeichnung "Rektor/Präsident des Jahres" geehrt, die der DHV zum elften Mal ausgelobt hat. Koch, der den Preis nach 2011, 2014 und 2017 zum vierten Mal errang, nahm die Auszeichnung aus der Hand des Ministers für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Professor Dr. Andreas Pinkwart, entgegen. Der Rektor der Universität Wuppertal wurde in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbandes ermittelt, in der die Kompetenzen und Fähigkeiten der Rektorinnen und Rektoren bzw. Präsidentinnen und Präsidenten der wissenschaftlichen Hochschulen Deutschlands auf den Stufen 1 („ideale Besetzung“) bis 6 ("denkbar schlechteste Besetzung“) beurteilt wurden. Das von „Santander Universitäten“ gestiftete Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird Professor Koch verwenden, um für Mitarbeitende und Studierende die Aufenthaltsqualität vor den neuen Gebäuden V und W auf dem Campus Grifflenberg der Bergischen Universität zu verbessern.

Der Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, Professor Dr. Armin Willingmann, wurde durch den Präsidenten des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen, als „Wissenschaftsminister des Jahres“ ausgezeichnet. Auch er wurde in einer Umfrage unter den Mitgliedern des Verbandes ermittelt, in der die Kompetenzen und Fähigkeiten der Wissenschaftsministerinnen und Wissenschaftsminister in Bund und Ländern auf den Stufen 1 („ideale Besetzung“) bis 6 ("denkbar schlechteste Besetzung“) beurteilt wurden. Willingmann, langjähriger Rektor der Hochschule Harz und Präsident der Landes-rektorenkonferenz, habe sich auch nach seinem Seitenwechsel in die Politik ein offenes Ohr für die Belange der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewahrt und erfahre Zuspruch durch umsichtiges, pragmatisches Handeln, so Kempen.
Neben den genannten Persönlichkeiten zeichneten die vom DHV gegründete Deutsche Universitätsstiftung und der Stifterverband die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung als „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ aus. Professor Dr. Andreas Schlüter, Generalsek-retär des Stifterverbandes, überreichte dem Startenor und Weltstar José Carreras den mit 10.000 Euro dotierten Preis. Die Stiftung mit Sitz in München sei eine nachhaltige Impulsge-berin und ermögliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, im Kampf gegen Leukämie und andere schwere Blut- und Knochenmarkserkrankungen neue Wege in Diagnostik und Therapie zu beschreiten. Mit ihrem uneigennützigen Engagement habe sie exemplarisch Maßstäbe in der Wissenschaftsförderung gesetzt, an denen sich andere Stiftungen, Stifterinnen und Stifter orientieren könnten.

Auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ wurde darüber hinaus der „Goethe-Medienpreis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus“ verliehen, den die Goethe-Universität Frankfurt am Main zusammen mit der FAZIT-Stiftung in zweijährigem Turnus ausschreibt. Den mit 4.000 Euro verbundenen Hauptpreis übergab FAZ-Mitherausgeber Werner D’Inka an Moritz Aisslinger für sein am 30. Mai 2018 in der „ZEIT“ erschienenes Dossier "Seine Experimente sollen helfen, Parkinson und Demenz zu heilen". Hierin wird der Hirnforscher Professor Dr. Nikos Logothetis porträtiert, der ins Visier von radikalen Tier-schützerinnen und Tierschützer geriet. Der zweite Preis ging an Anneke Meyer für ihr am 9. April 2017 im „Deutschlandfunk“ gesendetes Feature "Der Staat entlässt seine Forscher" und der dritte Preis in Höhe von 1.000 Euro an ein Autorenteam der „Süddeutschen Zeitung“ für das am 20. Juli 2018 im SZ-Magazin publizierte Recherchestück "Das Scheingeschäft" .

Weitere Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern:

Studentin des Jahres:    
youtu.be/CIY_Vm47Ddg    

Nachwuchswissenschaftlerin des Jahres:    
youtu.be/lukOjv-onAg
 
Hochschullehrer des Jahres:    
youtu.be/dwSLxteVL40   

Rektor/Präsident des Jahres:    
youtu.be/kViJ-2VUN6c

Wissenschaftsminister des Jahres:    
youtu.be/IEqxx54or_g

Wissenschaftsstiftung des Jahres:    
youtu.be/TjpVylH4Ii4

Goethe-Medienpreis:
youtu.be/l147SJn7-8E