TU München beruft fair und transparent

DHV-Gütesiegel geht erstmals an eine bayerische Universität


Der Technischen Universität München (TUM) ist als erster bayerischer Hochschule das Gütesiegel des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) für faire und transparente Berufungsverhandlungen verliehen worden.

Berufungsverhandlungen an der TUM seien von Individualität, Offenheit und deutlich zum Ausdruck kommender Wertschätzung geprägt, begründete der DHV seine Entscheidung. Die TUM verfüge über einen hervorragend aufgestellten und professionell arbeitenden Berufungsstab, der auch als zentraler Informationsgeber für die neu zu berufenden Professorinnen und Professoren fungiere. Verhandlungen mit dem Rufinhaberinnen und –inhabern würden vom Präsidenten als „Chefsache“ betrachtet. Das konstruktive Verhandlungsklima bei Gesprächen mit ihm werde generell in höchsten Tönen gelobt. Die Berufungsangebote der TUM seien zudem in der Regel sowohl in der Ausstattung als auch in der Besoldung sehr attraktiv. Für die neuen Professorinnen und Professoren stünden vielfältige Unterstützungsangebote bereit. Besonders hervorzuheben seien die proaktiven und im Einzelfall sehr tatkräftigen Hilfestellungen, etwa bei Dual Career-Anliegen, bei Fragen der Kinderbetreuung oder bei der Wohnungssuche.

Lediglich punktuell sieht der DHV Nachbesserungsbedarf. So solle die TUM künftig darauf verzichten, in Ausnahmefällen vor der eigentlichen Ruferteilung „Sondierungsgespräche“ mit Kandidatinnen und Kandidaten für eine Professur zu führen, da dies imparitätische Verhandlungssituationen begünstigen könnte. Ebenso sollte die Ruferteilung künftig ausschließlich schriftlich erfolgen. Trotz einer umfassenden Informationspolitik könne die TUM mit einem  elektronischen Berufungsverfahrensmonitor die Kandidatinnen und Kandidaten noch einfacher über den jeweiligen Stand des Verfahrens unterrichten.

„Im Kampf um die besten Köpfe sind Universitäten bestrebt, Berufungsverhandlungen und -verfahren fortlaufend zu verbessern. Mit dem DHV-Gütesiegel steht dafür ein ideales Reflexionsinstrument zur Verfügung“, erklärte der Präsident des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen.
TUM-Präsident Professor Dr. Wolfang A. Herrmann sagte anlässlich der Verleihung des DHV-Gütesiegels: „Die Berufungspolitik ist das Herzstück einer erfolgreichen Hochschulpolitik. Deshalb sind Berufungen sind zentrales strategisches Steuerungsinstrument. Eine Universität wie die TUM, die sich heute bei einem Großteil ihrer Berufungen im internationalen Wettbewerb behauptet, muss ihre Verfahren an internationalen besten Standards ausrichten.“
 
Wesentliche Grundlage des DHV-Gütesiegels ist ein gewichteter Fragebogen mit 42 Fragen, den der DHV auf Grund seiner Beratungserfahrung in Berufungsverfahren entwickelt hat. Der DHV berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ca. 70 Prozent aller Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Deutschland. Der Schwerpunkt in der Bewertung wurde auf Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit in den Berufungs- und Bleibeverhandlungen gelegt. Stellungnahmen der begutachteten Hochschule flossen in die Bewertung ebenfalls ein. Hinzu kamen Interviews mit an die jeweilige Hochschule berufenen Professoren zu ihren Erfahrungen im Berufungsverfahren sowie das Erfahrungswissen der DHV-Justitiare.