Der Universität Bayreuth ist das Gütesiegel des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) für faire und transparente Berufungsverhandlungen verliehen worden. Zuvor waren bereits die RWTH Aachen, die Universität zu Köln, die TU Kaiserslautern, die FernUniversität in Hagen, die Universität Duisburg-Essen, die Universität Bremen, die Universität Siegen, die Universität der Bundeswehr München, die Universität Hannover, die Universität Hohenheim, die Universität Münster und die TU München ausgezeichnet worden.
Berufungsverhandlungen an der Universität Bayreuth zeichneten sich durch "kurze Wege" und deutlich zum Ausdruck kommender Wertschätzung aus, erläuterte der DHV seine Entscheidung. Verhandlungen mit dem Rufinhaberinnen und –inhabern verliefen zügig und würden vom Kanzler und Präsidenten unabhängig von der Besoldungsgruppe als "Chefsache" behandelt. Das sehr angenehme und konstruktive Verhandlungsklima bei Gesprächen werde von allen Beteiligten positiv hervorgehoben. Die Bayreuther Berufungsangebote seien zudem in der Regel sowohl in der Ausstattung als auch in der Besoldung gut bis sehr gut. Für Neuberufene existierten vielfältige Unterstützungsangebote. Hierzu gehörten neben Workshops und Willkommensveranstaltungen auch gute Fortbildungsmöglichkeiten. Um die Vereinbarkeit von wissenschaftlichem Beruf und Familie zu erleichtern, gebe es an der Universität Bayreuth individuelle Unterstützungsangebote.
Lediglich punktuell sieht der DHV noch Nachbesserungsbedarf. Mit Informationspaketen über Verfahrensabläufe und Ansprechpartner bei der Ruferteilung könne die Informationspolitik weiter verbessert werden. Laut DHV sollte die Universität Bayreuth insbesondere zeitnah erwägen, ein Berufungsportal mit einem Berufungsverfahrensmonitor einzurichten. Bewerberinnen und Bewerber eröffne dies die Möglichkeit, sich über den jeweiligen Verfah-rensstand auf einem passwortgeschützten elektronischen Portal zu informieren. Die Unterstützungsleistungen im Bereich Dual Career, Familie und Kinder könnten zudem fallweise verstärkt werden.
"Das DHV-Gütesiegel dient Universitäten als kritischer Begleiter. Es legt Stärken und Schwächen offen und gibt darüber hinaus wichtige Anstöße für die Fortentwicklung des Berufungsmanagements", erklärte der Präsident des DHV, Professor Dr. Bernhard Kempen.
"Dieses Gütesiegel des Hochschulverbands freut uns und ist Ansporn zugleich; denn es ist auch eine Selbstverpflichtung, weiterhin diese hohen Standrads einzuhalten und möglichst noch auszubauen", erklärte der Präsident der Universität Bayreuth, Professor Dr. Stefan Leible. "Das Siegel wird sicherlich hilfreich sein, die besten Köpfe an die Uni Bayreuth zu bringen. Das ist vor allem vor dem Hintergrund des Aufbaus der Fakultät VII, des Medizincampus Oberfranken und von BayBatt sowie dem damit verbundenen hohen Bedarf an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wichtig."
Wesentliche Grundlage des DHV-Gütesiegels ist ein gewichteter Fragebogen mit 42 Fragen, den der DHV auf Grund seiner Beratungserfahrung in Berufungsverfahren entwickelt hat. Der DHV berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ca. 70 Prozent aller Berufungs- und Bleibeverhandlungen in Deutschland. Der Schwerpunkt in der Bewertung wurde auf Fairness, Wertschätzung, Transparenz und Verlässlichkeit in den Berufungs- und Bleibeverhandlungen gelegt. Stellungnahmen der begutachteten Hochschule flossen in die Bewertung ebenfalls ein. Hinzu kamen Interviews mit an die jeweilige Hochschule berufenen Professoren zu ihren Erfahrungen im Berufungsverfahren sowie das Erfahrungswissen der DHV-Justitiare.
Weitere Informationen zum DHV-Gütesiegel gibt es unter: Link