„Wissenschaftsministerin des Jahres“ ist Theresia Bauer

DHV-Ministerranking: Bauer vor Willingmann und Tiefensee Martin, Thümler und Karliczek als Schlusstrio


Foto: Sabine Arndt

Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, ist von den Mitgliedern des Deutschen Hochschulverbandes (DHV) nach den Jahren 2013, 2015 und 2016  zum vierten Mal zur „Wissenschaftsministerin des Jahres“ gewählt worden. Dies wurde heute auf der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ des DHV und der Deutschen Universitätsstiftung bekanntgegeben, die pandemiebedingt ausschließlich online stattfand. Bauers hochschul- und wissenschaftspolitische Leistungen wurden im diesjährigen DHV-Ministerranking mit der Note 2,86 am besten bewertet. Bauer, der die DHV-Mitglieder vor allem Verlässlichkeit und hohe Verbindlichkeit attestieren, verwies damit den Vorjahressieger, Professor Dr. Armin Willingmann (SPD), Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt (Note: 2,88), denkbar knapp auf Platz zwei. Dritter wurde Thüringens Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) mit der Note 2,99. Gewählt werden konnten nur Ministerinnen und Minister, die zu Beginn der Abstimmung mindestens 100 Tage im Amt waren. Andernfalls stand der Amtsvorgänger bzw. die Amtsvorgängerin zur Abstimmung.

Zum zwölften Mal wurde der/die „Wissenschaftsminister/-in des Jahres“ in einer Online-Umfrage unter den 33.000 Mitgliedern des Verbandes ermittelt. An der Abstimmung vom 8. November bis 10. Dezember 2021 nahmen 3.332 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teil. Für das DHV-Ministerranking wurden sie gefragt, inwieweit sie die Bundesministerin bzw. ihre Landesministerinnen und -minister als geeignet für ihr Amt ansehen. Dabei konnten sie ihre an Schulnoten orientierte Bewertung auf sechs Stufen von „ideale Besetzung“ (Note 1) bis „denkbar schlechteste Besetzung“ (Note 6) angeben. Insgesamt sahen nur 6,2 Prozent ihre Ministerinnen und Minister als „ideale Besetzung“ an, aber 17,6 Prozent als „sehr schlechte“ bzw. „denkbar schlechteste Besetzung“. Die durchschnittliche Bewertung entspricht einem „Befriedigend minus“ (3,38). Gerade mit Blick auf die Pandemie sehen die DHV-Mitglieder bestenfalls „ein Corona-Management weit ab von der Realität“ bei den politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern.

Das Ranking-Mittelfeld führt Hamburgs Senatorin Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) (Note 3,09) vor Hessens Ministerin Angela Dorn (Bündnis 90/Die Grünen) (Note: 3,19) an. Rang sechs und sieben belegen Brandenburgs Ministerin Manja Schüle (SPD) (Note 3,25) und ihr sächsischer Kollege Sebastian Gemkow (CDU) (Note 3,38). Neueinsteiger auf Platz 8 ist der rheinland-pfälzische Minister Clemens Hoch (SPD) mit der Note 3,40. Auf den Plätzen neun bis 11 liegen Bayerns Staatsminister Bernd Sibler (CSU) (Note: 3,45), die schleswig-holsteinische Ministerin Karin Prien (CDU) (Note 3,48) und Isabel Pfeiffer-Poensgen, parteilose Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (Note 3,52). Mit einer Bewertung von 3,76 teilen sich Platz 12 der saarländische Ministerpräsident und Wissenschaftsminister Tobias Hans (CDU) sowie Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister und Senator für Wissenschaft Michael Müller (SPD), der damit um fünf Positionen gegenüber dem Vorjahr zurückgefallen ist. Das Schlusstrio bilden Ministerin Dr. Bettina Martin (SPD) (Note: 3,81) aus Mecklenburg-Vorpommern, ihr niedersächsischer Kollege Björn Thümler (CDU) (Note 3,92) sowie die ehemalige Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek (CDU) (Note 4,58). Auch wenn Karliczeks Engagement für die Belange von Forschung und Wissenschaft keineswegs bestritten wird, bescheinigen ihr die Teilnehmenden „fehlende Fach - und Sachkompetenz“.

In die Bewertung kamen nur Ministerinnen und Minister, für die mindestens 50 Bewertungen abgegeben wurden. Das erforderliche Quorum verfehlte Bremens Senatorin Dr. Claudia Schilling (SPD). Das detaillierte Ergebnis ist in der April-Ausgabe der Zeitschrift „Forschung & Lehre“ zu finden und kann unter dem Link       
https://www.hochschulverband.de/fileadmin/redaktion/download/pdf/presse/ranking-dhv_2022.pdf abgerufen werden.

Neben dem „Wissenschaftsminister des Jahres“ werden im Rahmen der „Gala der Deutschen Wissenschaft“ eine Reihe weiterer Persönlichkeiten und Einrichtungen geehrt: 15 Studierende der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen am Standort Aachen in der Kategorie „Studierende des Jahres“, der Physiker Dr. Philip Willke als „academics-Nachwuchswissenschaftler des Jahres“, die Mediziner und BioNTech-Gründer Professor Dr. Uğur Şahin und Professorin Dr. Özlem Türeci als „Hochschullehrer/in des Jahres“, Professor Dr. Thomas Puhl, Rektor der Universität Mannheim, als „Rektor des Jahres“ , die „Daniel Barenboim Stiftung“ als „Wissenschaftsstiftung des Jahres“ und die Hochschule Offenburg als Trägerin des „Deutschen Hochschulbaupreises 2022“.

http://www.wissenschaftsgala.de/