Landesverband Berlin gegen Schließung des Universitätsklinikums "Benjamin Franklin" der FU Berlin
Der Landeskonvent Berlin im Deutschen Hochschulverband hat auf seiner Sitzung am 21.01.2002 folgende Resolution einstimmig beschlossen:
Der Landeskonvent Berlin des Deutschen Hochschulverbandes appelliert an die Berliner Landesregierung, auf die beabsichtigte Schließung des Universitätsklinikums Benjamin Franklin der FU Berlin und die Umwandlung in ein Versorgungskrankenhaus zu verzichten, um irreparable Schäden für den Wissenschaftsstandort Berlin zu vermeiden.
Die voreilig ohne Rücksicht auf verheerende praktische Konsequenzen getroffene Entscheidung steht im Widerspruch zu den Empfehlungen des Wissenschaftsrates von 1997, stellt einen Bruch bestehender Hochschulverträge dar und wird sich zwangsläufig kontraproduktiv auswirken, da die erhofften Einsparungseffekte wegen des Ausfalls an Drittmitteln, der an den Bund rückzuerstattenden Hochschulbaufördermittel und der auch für ein Versorgungskran kenhaus anfallenden Sanierungskosten illusorisch sind; durch Schließung dieser leistungsfähigen, national wie international renommierten und zukunftsträchtigen Wissenschaftsinstitution sich die Attraktivität Berlins für Spitzen kräfte der Forschung erheblich vermindern wird; ein unwiederbringlicher Verlust hochqualifizierter Arbeitsplätze mit nachweislich hohem regionalwirtschaftlichem Multiplikatoreffekt sowie eine weitere Verschlechterung des bereits jetzt unter dem Bundesdurchschnitt liegenden Versorgungsgrades der Berliner Bevölkerung mit Krankenbetten im universitären Bereich die Folge sein werden; die Glaubwürdigkeit der Berliner Landespolitik schweren Schaden nimmt, wenn die Bedeutung von wissenschaftlicher Ausbildung und Spitzenleistungen in der Forschung für Berlin stets propagiert, jedoch durch diese unheilvolle Fehlentwicklung konterkariert wird.
Für den Landesverband Berlin im Deutschen Hochschulverband
Professor Dr.-Ing. Dr.h.c. Lutz Dorn
(Geschäftsführender Vorsitzender des Berliner Landeskonvents im Deutschen Hochschulverband)